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Es werden Posts vom November, 2011 angezeigt.

Blogparade: Musikwirbel Woche 8

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Woche 7 habe ich ja im Musikwirbel, der Blogparade der Testerin ja ausgelassen. Klingeltöne war das Thema, aber nicht meines . Auch der italienische Song der Woche 8 ist nicht wirklich mein Ding. Aus unerfindlichen Gründen mag ich die spanische Sprache viel lieber als die italienische - und ähnliches gilt für die Musik. Ich war einmal auf einer ganz abgefahrenen Hochzeit, die war türkisch-italienisch. Saulustig. Selten so viel erlebt auf einer Hochzeit, vom Ehemann meiner Sitznachbarin, der vor dem guten Essen bei MacDonalds war, bis zur verrückten Portugiesin, die unbedingt neben mir sitzen wollte... Aber das lustigste war die Musikauswahl, man wechselte ab zwischen italienischer und türkischer Musik, und man kann sich denken, dass ich eher zu letzterem tendierte als zur Tarantella. ;-) Mir fielen auch nicht wirklich viele italienische Lieder ein, so ganz spontan. Vielleicht "Laura Non C'E'" von Nek oder "Felicita" von Al Bano und Romina Power, die sich g

Plattenbaugefühle - Verlosung

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Auf der Fanpage konnte man durch das Drücken von "Gefällt mir" (I like ;-)) an der Verlosung eines Exemplars "Plattenbaugefühle" teilnehmen. Die hatte ich nämlich versprochen, falls die Seite 150 Fans bekommen sollte. Nun sind es sogar schon 161 Fans und bis heute nachmittag um 14.30 Uhr konnte man sich noch anmelden. 21 Namen waren letztendlich bei der Verlosung mit dabei. 14 hatten bei dem einen Posting geliked, 8 bei dem anderen, einer davon war besonders fleißig und hat zwei mal geliked. :-))) In der Verlosung waren auch Hilke und Tabea, die allerdings schon ein Exemplar von mir haben. Und nur deswegen bin ich ganz froh, dass das Los nicht auf sie fiel. Es war eine aufregende Verlosung, völlig durchdacht, total professionell, unter notarieller Aufsicht, unbestechlich etc. :-) Ich habe dieses Wunderwerk an Verlosung einfach mit der Kamera aufgenommen, wobei ich betonen möchte, dass ich einfach hab durchlaufen lassen und man gesehen hätte, wenn ich manipuliert h

Das Herz des Abwûn von E.M.Jungmann

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aus dem  http://www.terablog.de/ entnommen Zur Einstimmung ein kleines Video  - ABWUN: Das Vater-Unser in aramäischer Sprache -, um zu verstehen, worum es in diesem Roman von E.M. Jungmann geht... Ich zumindest hatte hier eine Wissenslücke... In welches Genre lässt sich "Das Herz des Abwûn" einordnen? Mystische Fantasy könnte man es nennen, der Roman spielt in ferner Zukunft und hat im Kern die göttliche Erfahrung. Gott wird hier Abwûn genannt, was wohl aramäischer Herkunft ist. Die Menschen haben es endgültig geschafft, sich selbst fast gänzlich zu zerstören. Nur ein kleines Häuflein hat es gemeistert zu überleben, und das auf klägliche Weise - und um Jahrhunderte in der Entwicklung zurückgeworfen. Um die Menschen wieder auf den rechten Weg zu bringen, kommen merkwürdige, fremde Wesen, Drachenköpfe, auf die Erde, die angeblich von ihrem Gott, dem Abwûn, geschickt wurden. Sie kümmern sich um die kleinen Erdenmenschen. Zum Beispiel müssen Mädchen nach ihrer ersten Men

Plattenbaugefühle - Leseprobe 1 -

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Wow! Die Schule sieht gar nicht übel   aus. Alles  verglast, sehr ´stylish´. Einen Kiosk gibt es auch. Soll   ich an ihm vorbei und dann nach oben? Oder rechts   herum? Ich gehe rechts die Treppe hinauf. Was  kommt nach der Treppe? Ich laufe weiter.  Kunstraum. Super! Und weiter? Oh, die  Schulbibliothek. Und die Stadtteilbibliothek. Naja, an   Büchermangel werde ich nicht leiden. Muss ich mir   gleich nachher einen Ausweis machen lassen.  Jeder Jahrgang hat seinen eigenen Trakt. Nur die 9er und 10er nicht.  Die sind zusammen. Auch hier ist alles neu und noch ganz edel. Ich schaue mich um und sehe das Schild für die 10 b.  »Was willste hier, Alda?« Ein Junge mit Jogginghosen und weißen Nerd-Lacoste-­Schuhen rempelt  mich  an.     »In den Klassenraum gehen?«   »Scheiß auf das Klugscheißern, du Spast! Was  machste hier an der EKS?« sagt er, leicht aggro.   »Hör mal, ich gehe jetzt in die 10 b.«    »Woher biste, Spast?« Er spuckt das fast aus. Was heißt denn eigentlich Spast? Wa

Motsi Mabuse, Nena oder Andrea Kiewel

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Es ist ja wirklich kein Spaß, eine Woche krank im Bett zu liegen, ganz sicherlich kein Urlaub und keine Entspannung... Ich meine, wenn der Kopf platzt, ist lesen nicht unbedingt ratsam, das Internet ist auch langweilig, wenn man nichts lesen möchte, die geposteten Bilder sind meist nicht so interessant wie die Leute, die sie posten, denken. Immer nur schlafen ist auch keine Lösung, wichtig zwar, aber zu viel Schlaf am Tag macht schlaflos in der Nacht. Dann doch fernsehen. Fernsehen entspannt, macht ruhig, wenn man nicht gerade ein Choleriker mit großer Neigung zur Fremdscham ist - bin ich aber nicht. Aber fernsehen... DAS ist auch nicht so einfach heutzutage, obwohl es ja mehr Sender denn je gibt. Ich möchte ja gar nicht motzen, ich amüsiere mich ja gelegentlich auch beim Fernsehen und Trash mag ich ja. Zum Beispiel Koch-Sendungen. Die übrigens für mich reinen Unterhaltungswert, aber keinerlei Informationswert haben. Ungefähr 1000 Koch-Sendungen, gefühlte 100000 habe ich bereits gese

Salon Babylon am 4.12.11 - Kommt doch auch! :-)

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Als ich im September hier Werbung für salon babylon gemacht habe, wusste ich noch nicht, was ich heute weiß... Nämlich: Dass ich beim nächsten salon babylon, der am 4.12. stattfindet, mit dabei sein werde! Und hoffentlich ihr alle auch! :-) Es wird so spannend, so anders, so überraschend... Schaut euch doch mal nur das vielfältige Programm an! Also, mein Buch kann man da erwerben, und vor allem: die anderen Acts sind genauso aufregend wie ich: Da ist Eva Schuster zu nennen, die neu in Frankfurt ist, gerade aus den USA zurückgekehrt, die Gedichte in deutscher und englischer Sprache aus ihrem zweiten Band "Run with me - a journey from A to B" vortragen wird. Dabei wird sie eine Methode anwenden (Collaborative Creative Action), die man kostenfrei erlernen und mit nach Hause nehmen darf. Mehr Infos erhält man über www.evaschuster.com . Ebenso spannend wird der Vortrag des Frankfurter Autoren Carsten Nagels sein, der seit 1986 Mitglied des Kölner Literaturbüros ist, und der

Blogparade: Liebe Sprichwörter

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n24.de entnommen Kein Thema dieser Erde beschäftigt Menschen mehr als dieses, über nichts wird mehr philosophiert, diskutiert, gestritten, getratscht – Umweltschutz, Kriege, selbst bestimmte Krankheiten (BSE, Schweinegrippe, EHEC!) sind immer nur phasenweise on Topic. Aber die Liebe, die Liebe bewegt die Menschen, jeder glaubt eine Geschichte darüber erzählen zu können, jeder glaubt, sich darin auszukennen, jeder hat mehrere Floskeln und Erkenntnisse zu dieser Thematik, die er freigebig anderen Menschen an den Kopf schleudert: Sieht er ein Paar, das auf den ersten Blick nicht zusammenpasst (Hautfarbe, Körpergröße oder –masse), dann sagt er: „Gegensätze ziehen sich an.“ Sieht sie auf den ersten Blick viele Gemeinsamkeiten (Marotten, Beruf, Hobby), dann sagt sie: „Gleich und gleich gesellt sich gerne.“ Ich würde mich sehr sehr freuen, wenn ihr Postings zu diesen beiden Sprichwörtern schreibt. Ihr könnt euch für eines entscheiden, wenn ihr sagt: Jawoll, Gegensätze ziehen sich an!

Kitchen Stories TWENTYTWO

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Bereits die Lesung im Lamm hat mir ganz großen Spaß bereitet, die Musik, das Essen, diese vielen lieben Leute, dieses Interesse am Buch und an mir... Aber am 19.11. 11 hatte ich NOCH MEHR Spaß! :-) Es war eine geschlossene Veranstaltung: Ich durfte bei der Langen MedienNacht der JungeMedienjury der Frankfurter Stadtbücherei 2011/ 2012 lesen (die Schirmherren und -damen sind Klaus-Peter Müller von der Commerzbank, Deborah Einspieler von der Oper Frankfurt und Jochen Till, Autor). Ich las vor 41 Jugendlichen zwischen 13 und 16, die vom 19.11. auf den 20.11. da übernachteten und für die ein ganz tolles Programm mit Theater und Gesangs-Contest organisiert wurde. Und auch ich bekam Zeit mit ihnen geschenkt. Und es war wirklich ein Geschenk! Ich war ganz begeistert von den Fragen, die diese Jugendlichen zum Buch, zu meiner Person als Autor des Buches, aber auch zum privaten Jannis gestellt haben. Kluge Erkenntnisse, geschickte Fragen, ein (welt)offenes Gemüt. Es war mir eine Freude. Zwisch

2 + studio album / Tanz-Performance am 18/11/11

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1986. Ein Jahr, viele Erlebnisse, Erinnerungen. Tschernobyl. Libyen. Glasnost. Sandoz. Wackersdorf. Olof Palme. AIDS. Gibt es ein kollektives Gedächtnis? Und wieso 1986? Was spiegelt sich 2011? Fukushima. Libyen und der ganze islamische Raum. Katastrophen. Epidemien. Perspektivwechsel. Occupy. Oder einfach nur, weil die Pet Shop Boys ihr erstes Album herausbrachten? Was bewog Celestine Hennermann und Philipp Bußmann von 2+ für ihre Tanz-Performance im Mousonturm (17.11. Premiere, 18.11. und 19.11.) das Jahr 1986 auszuwählen? Welches war der Grund, die Pet Shop Boys und ihre Lieder in den musikalischen Vordergrund zu stellen?  Und wie kam ich dazu, diese Tanz-Performance zu besuchen? Nun, meine Kehler Freunde sagen ja, dass man in Frankfurt anonym lebt, seine Nachbarn nicht kennt. Man denke nur an DAS . Doch ganz so ist das nicht, mal abgesehen davon, dass ich gar nicht ständig Kontakt mit meinen Nachbarn haben MÖCHTE. Zum Beispiel ist da Philipp, der mit seinem Freund über uns wohnt

Pontikaki kai gataki - Teil 4 -

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Ich verschlief meinen eigenen Tod. Ich hörte diesen verdammten Wecker am Morgen nicht, müßig darüber zu urteilen, ob es Schicksal war, wie es Nike behauptet, oder purer Zufall. Zu spät aufgestanden, konnte ich es bei aller Eile nicht rechtzeitig an den Check-Inn schaffen, ich sah das Flugzeug gerade noch abheben, mit Tränen in den Augen, weil mich diese Reise ans Atlasgebirge in Marokko so viel Geld gekostet hatte. Dort wollte ich den Ort finden, an dem sich Nacht und Tag einander begegnen, wo Atlas das Himmelsgewölbe tragen und vor allem der Gott des Schlafes, Hypnos, nach Hesiod wohnen sollte. Hypnos war dank Nike mein Forschungsgegenstand in meiner Magisterarbeit in Gräzistik. Meine Eltern hatten vor Stolz tagelang nicht schlafen können, hatten alle Verwandten angerufen, damals, als ich ihnen meinen Studienwunsch mitteilte. Sie konnten kaum wissen, dass ich in der Nähe von Nike sein wollte, um sie weiter zu becircen, so lange bis sie eingesehen hatte, dass ich reifer geworden sei,

Die goldene Leslie 2011 - Preisverleihung

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And the Winner is... Ursula Poznanski. :-) Die goldene Leslie 2011 wurde am 17.11. im rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur an sie und ihr wunderbares Buch "Erebos" verliehen. Ich sollte das Buch ja in meiner ersten Leserunde als Juror der Erwachsenen-Jury des Preises zu lesen und habe dies völlig begeistert im Urlaub in Lissabon getan, ich habe es verschlungen, konnte kaum noch aufhören, so war ich mitgerissen, in den Bann gezogen von dieser spannenden Geschichte - und ich nominierte das Buch. Mitgerissen war ich auch von der Veranstaltung am 17.11., die vom Literaturbüro Mainz  (Dietmar Gaumann) organisiert wurde. Nicht nur, dass er es geschafft hat, viele Jugendliche zur Veranstaltung um 14 Uhr zu bekommen... Wie schon bei den ersten Preisverleihungen, bei denen ich dabei sein konnte, war ich ganz beeindruckt von der Jugendlichen-Jury, die ihren Job beginnt, wenn wir unseren beendet haben. Wir sortieren für die Jug

Musikwirbel (Blogparade): Woche 6

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Liebe Leute, das Thema "Musical" aus der Woche 6 geht ja eigentlich gar nicht. Da fühle ich mich erinnert an eine Veranstaltung in Karlsruhe, vor dem Schloss, bei der ein seeeeeeehr langes Musical Medley zum Besten gegeben wurde - und ich musste da mit, aus Höflichkeit und so... Es war furchtbar, es war schrecklich, es war obernervig. Aber: wenn ich schon ein Lied aussuchen muss (welches nicht aus dem Abba-Musical stammen soll, denn das ist ja bekanntlich eine Ausnahme), dann muss es ein französisches sein, das ist ja wohl eindeutig. Und wahrscheinlich hätte ich diesen gewollt kitschigen und leicht trashigen und trotzdem oder gerade deswegen coolen Film nie angeschaut (weil Musical!), wenn nicht Louis Garrel (der gelbe auf dem Bild) mitgemacht hätte, der nur in guten Filmen mitspielt. :-)) Ich spreche von Les Chansons d´amour ... Und das Lied, das ich ausgewählt habe, ist das letzte im Film. Kitsch. :-) Der von Anfang an zu erwarten war, aber dieser Schluss war alles ander

Pontikaki kai gataki - Teil 3 -

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Ich verschlief meine erste Beziehung mit einer Frau. Bevor ich es realisiert hatte, dass das etwas Festes sein soll, führte sie schon das Beziehungsende-Gespräch, wie sie es nannte, mit mir. Viel zu sehr von den Beziehungen verstört, die mir vorgelebt wurden, hatte ich nicht gemerkt, dass wir eine führten, zu wenig Streit gab es da, zu wenig Kabbelei, zu viel Harmonie, zu viel Geknutsche, zu viel Lächeln, Lachen, sich Freuen. Als wir uns kennenlernten, mehr durch Zufall, wir waren beide auf eine Party eingeladen und liefen uns über den Weg, als wir das Haus suchten, das, wie wir nicht wussten, im Hinterhof zu finden war. Sie, die blonde blauäugige Hamburgerin, mit ihrem aristokratischen Akzent, ich, der mit seinem dunklen Teint im Sommer, mit seinen dunklen Augen und Haaren, mit seiner leicht schnodderigen Art zu reden, wir, die am Ende der Party auf einer Couch lagen und knutschten, stundenlang. Tagelang überlegte ich nach unserer Trennung, ob meine Eltern oder Großeltern solche Mom

Pontikaki kai gataki - Teil 2 -

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Ich verschlief den qualvollen Tod meiner Oma. Jahrelang hatte ich mich geweigert, nach Griechenland mitzugehen, nun in meinen Teenie-Jahren sei ich ja wohl alt genug, zuhause in Deutschland zu bleiben, um mit meinen Freunden alleine zu reisen. Man beschrieb mir diesen langsamen Tod kaum verständlich, ich ging davon aus, dass meine Oma niemals schlief oder immer schlief, denn das Bild, das mir vermittelt wurde, war Folgendes: Sie sitzt in einem Schaukelstuhl, vor sich hinstarrend, nimmt nichts wahr, starrt an die Decke vielleicht, an die Wand vielleicht, nimmt aber ihre Kinder und Enkel nicht mehr wahr, regt sich nicht, zuckt nicht einmal mit ihren Augenlidern, starrt nur, während mein Opa sich ganz bösartig weder um sie kümmert noch ein Herz für sie hat. Er höhnte: „Die war doch in ihrem ganzen Leben so, keinen Muckser gab sie von sich, nie hat sie sich gegen mich durchgesetzt, nie!“ Meine Mutter war dann immer nahe dran, ihm nicht nur eine Ohrfeige zu geben, sagte sie, sondern eine

Herr Plagiatis liest im Lamm in Kehl

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Ach, war das aufregend. Eine Lesung in der alten Heimat, mit der Familie an der Seite, mit alten Freunden, alten Praktikumsanleiterinnen (;-)), mit Menschen aus Kehl, die man kennen sollte, aber nicht kannte, mit Eltern von Freundinnen, mit Facebook-Freundinnen, die man das erste Mal im Real Life sah (;-)) usw.  Der jüngste und süßeste Gast: Oskar, der mit seinen Eltern den weiten Weg aus Freiburg nach Kehl fand und ganz fasziniert von der Jazz-Musik von Paquitto and Friends war - und auch ein bisschen von meinem Buch (wie man ja sieht). :-) Ja, hier, voll vor dem Buffet stand ich, in der einen Hand das Buch, in der anderen Hand das Mikro, yeah - ganz toll, wenn man umblättern möchte. Hihi. Und vor allem: ich musste immer warten bis die Leute, sich Essen geholt haben... damit ich anfangen konnte zu lesen. Aber, wie ich immer sage: wenn man etwas Gutes zum Essen hat, dann hat man gute Laune. Das ist gut für eine Lesung. Vielleicht haben deswegen so viele bei meinen Übergängen

Pontikaki kai gataki - Teil 1 -

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Ich verschlief Erdbeben. Am Morgen wachte ich auf und alles stand an einem anderen Platz. Bestürzt schaute ich in die verstörten Gesichter meiner Familie, samt Oma und Opa, die ich in diesem Moment nicht vor mir erwartete, und fragte, was denn hier für ein Aufruhr stattfinde. Mein Vater, der selten seine Nerven verlor – im Gegensatz zu meiner Mutter  – zog seine Augenbrauen hoch, wie er das immer tat, wenn er mich aufziehen wollte, und sagte in seinem vermeintlichen Insolaner-Singsang: „Du glaubst, dass jetzt ein Aufruhr herrscht? Dann weißt du nicht, was deine Mutter für einen Aufriss in der Nacht gemacht hat, als sie sich schon im Himmel wähnte, und mich dafür verfluchte, dass ich aus diesem Höhlenloch komme.“ Irritiert fragte ich nach: „Höhle oder Hölle?“ Er erwiderte: „Höhle natürlich. Sie glaubt wie die alten Griechen, dass Erdbeben aus Höhlen ausbrächen.“ Er schüttelte sich dabei, wie ein großer dicker lachender Bär und meine wütende Bären-Mutter schnaubte verächtlich: „Ach ja,

Benedict Wells: Fast genial 1/2

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Fast genial... das ist der junge Autor Benedict Wells. Schon seine ersten Bücher "Becks letzter Sommer", 2008 bei Diogenes erschienen, und "Spinner" aus dem Jahr 2009, hatte ich verschlungen und bei Radiosub  euphorisch besprochen. Nun ist sein neuer Roman mit dem Namen "Fast genial" erschienen.  Inhalt:  Francis, knapp achtzehn, wohnt mit seiner alleinerziehenden Mutter in einem heruntergekommenen Trailerpark in New Jersey und sieht sein Leben schon dort enden. Bis zu dem Tag, an dem er die Wahrheit über seine Zeugung erfährt. Offenbar verdankt er seine Existenz einem absurden Experiment, an dem seine Mutter damals teilgenommen hat. Sein Vater ist zudem kein Versager, der die Familie im Stich ließ, sondern ein genialer Wissenschaftler aus Harvard. Eine Begegnung mit ihm könnte Francis’ Leben verändern. Zusammen mit seinem besten Freund Grover, einem verschrobenen Superhirn, und dem Mädchen seines Herzens, der labilen, unberechenbaren Anne-May, macht e

Romeos von Sabine Bernardi

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Heute beginnt das spannende, oberinteressante exground-Festival in Wiesbaden. Dabei werden zwei ganz besondere Filme gezeigt, die ich bereits gesehen habe. "Romeos" und "Stadt Land Fluss" ( hier ebenfalls rezensiert ).  Der Film „Romeos“ der Regisseurin und Drehbuchautorin Sabine Bernardi ist eine Kooperation des jungen Kölner Startup-Unternehmens, der Produktionsfirma Boogiefilm, und dem Kleinen Fernsehspiel des ZDF. Er handelt von einem jungen Transgender namens Lukas und seinen Erlebnissen in der Großstadt Köln. Aus der Provinz gekommen wird er bei seiner FSJ-Stelle erst einmal ins Mädchen- anstatt ins Zivi-Wohnheim gesteckt, schließlich ist er offiziell noch Miriam. Lukas möchte da nicht sein. Selbst als er seine ehemalige beste Freundin Ine dort antrifft, verändert sich sein Ansinnen nicht. Selbst alltägliche Verrichtungen wie Duschen (in Wohnheimen ja häufig gemeinsam mit anderen) oder das Baden im See sind recht abenteuerlich für ihn.  Lukas ist ein „Tran

SuB - Stapel ungelesener Bücher

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Viele meiner Blogger-Kolleg_innen aus dem Literaturbereich haben immer so einen Unterpunkt: SuB - zuerst sagte mir das ja gar nichts. Nach ein bisschen Nachdenken kam ich natürlich drauf. ;-) Ich bin jetzt mal ein Nachmacher. Hier ist MEIN SuB. :-) Ich freue mich sehr auf Haratischwillis Buch "Mein sanfter Zwilling", das den Preis der Hotlist 2011 gewann. Lazyboy vom Michael Weins - alleine das Cover... Zwei tolle Verlage, Mairisch und Frankfurter Verlagsanstalt. Dog Star von Donald Windham ist ein Juwel, den der Lilienfeld Verlag endlich ins Deutsche übersetzt hat, damit auch wir dieses  beeindruckende Buch lesen können. Die Inhaltsangabe von Der schüchterne Pornograph von Nikolaj Frobenius hört sich fantastisch. Onkel & Onkel Verlag rules. :-) Philip K. Dick - er ist ja mein Lieblingsautor - auch hier eine Rarität und damit ein Buch, das ich noch gar nicht kannte und das der Verlag liebeskind zum Glück endlich ins Deutsche übersetzen ließ. Ein Buch, das ich sch

Musikwirbel (Blogparade): Woche 5

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In dieser Woche ist im Musikwirbel "Deutsche Musik" gefragt - und, ich weiß, es ist etwas langweilig, auch wieder, aber ich wähle MIA, und zwar mit Wonne. Und das hat viele Gründe. Vom Tanz der Moleküle muss ich ja nicht anfangen, ich meine, tanzen wir nicht seit Jahren nach ein paar Sekunden los, sobald wir die ersten Töne hören? Grölen wir nicht mit? Kann man diesem Lied ein schöneres Kompliment machen?  Aber: da sind noch einige andere tolle Lieder. Ähnlich ist es doch auch bei "Mein hungriges Herz". Zu "Wie es ist" habe ich ein besonderes Verhältnis - ich habe eine Geschichte geschrieben, in der ich mich auf das Lied beziehe. Aber am Ende habe ich mich dann doch für: "Mein Freund" entschieden.  http://www.dailymotion.com/video/x608ff_mia-mein-freund_music#rel-page-5 Sag mir woran Du denkst, mein Freund,  wenn die Musik erklingt, mein Freund,  die Dich zum Heulen bringt, mein Freund,  Weil Du es so willst. Woher kommt Dein Verdach

Der Open Mike 2011 - 2 -

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In diesem Buch des Allitera Verlags sind alle Texte der Teilnehmer_innen des Open Mike 2011 zu finden. Das muss man sich ja mal vorstellen: Wir haben ein ganzes Buch GEHÖRT an zwei Nachmittagen in der WABE. Ganz unterschiedliche Texte, manche witzig, manche spannend, manche poetisch, manche experimentell, manche vielleicht zu gelehrig... Wir haben viel über Literatur geredet in der Publikums-Jury, heiß diskutiert. Ja, über Literatur urteilen heißt auch subjektiv sein, seinen eigenen Geschmack haben, manchmal nicht so genau wissen, warum man es gut findet. Manchmal muss man im Nachhinein Argumente für sein Werturteil suchen. Geschmäcker sind verschieden. Was der eine höchst interessant findet, zum Beispiel langatmige Naturbeschreibungen, überblättert der andere. Der eine mag eine Sprache, in der auch mal Anglizismen oder Jugendsprache-Ausdrücke vorkommen, der andere fragt sich, ob das in der Literatur sein muss. So ist jeder Jeck anders. Bild aus:  http://www.gezett.de/openmike201