Buchcamp 2013 am 4.5. und 5.5.2013

Auf dem "Podium" beim Abschlussgespräch http://pic.krafit.de/twitter/2349 - da isses her 
"Ja, auf ein Bootcamp gehörst du! Kann echt nicht schaden!" sagt er. "Nein, nicht Bootcamp, BUCHcamp!" erwidere ich lachend. Da folgt ein uninteressiertes "Aha", das mich aber nicht davon abhält, ihm zu erklären, dass das Buchcamp eine Art "Barcamp" sei, und das wiederum "Unkonferenz" genannt werde. Da hakt er dann schon ein: "Sag ich ja, du bist ein Chaot und gehört auf Unkoferenzen!" und dabei lacht er süffisant. Pah! Ich werde nicht ernst genommen. Nun ja, ich erkläre weiter, dass auf auf einem Barcamp keine Hierarchien bestehen: alle Teilnehmer können gleichzeitig Referent sein, alle sind Experten und gehen aus Interesse dorthin, referieren das, was sie wissen. Jeder wird geduzt - auch im Nachhinein, bei der Nachbereitung dieser Veranstaltung. Ein fragendes Gesicht zeigt sich mir sogleich. Ja, morgens versammelt man sich und stellt die Themen für die Sessions vor und dann entscheidet das Publikum, welche Sessions es für interessant und abhaltenswert findet. "Ach, niemand weiß vorher, um was es gehen wird, wenn er anreist?" möchte er nun interessiert wissen. Und ja, da genau ist nun auch der erste Unterschied zu einem richtigen Barcamp. Auf dem Buchcamp ist die Thematik eingegrenzt, was daran liegt, dass der Veranstalter das Forum Zukunft des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels ist. Es geht um die Buchbranche. Und fast alle sind auch aus dieser. Mit Ausnahme von zwei Piloten, die eine Idee einer Plattform wie Startnext haben, die sich aber auf Literatur bezieht. Und einer Dame vom Drogeriemarkt DM (warum eigentlich? keine Ahnung!). Merkwürdigerweise sind von diesen 150 Buchcampern nur fünf oder sechs Autoren (äh, Autorinnen und ich) und noch viel seltsamer: nur drei Buchhändler anwesend. Warum? Auch eine Frage auf der Abschlussveranstaltung des Buchcamps, bei der ich auf dem "Podium" sitzen durfte, als "Vertreter der Autorenzunft". :-) Eine Ehre! :-)



Aber mal ganz von Anfang an. Buchcamp 2013. Erneut auf dem Mediacampus in Frankfurt. Es war der vierte - und ich war bei allen mit dabei, bin also ein alter Hase. :-) Ein neuer Hase, ähem, ein Neuling ist Susi, meine Lieblingslektorin Susi Schmitz (Tubuk digital), die sich hier als Eddie verkleidet hat - und neben mir, also, eigentlich ja neben Muffi sitzt. Denn das ist das Buchcamp natürlich auch: ein Ort sich zu treffen. Wobei diesmal tatsächlich die Hälfte Neulinge waren - und viele meiner "alten Bekannten" diesmal gar nicht anwesend waren, vermutlich auch deswegen, weil die re:publica gleich im Anschluss stattfindet. Ich möchte gar nicht alle Namen nennen, Peter Schmidt-Meil (Peter Chef, Grin Verlag), Hilke-Gesa Bußmann und Mela Eckenfels (vom Autorenstammtisch) und all die anderen wissen, wie sehr ich mich gefreut habe, sie endlich mal wieder live zu sehen. Was ich einfach nur sagen will: So Social Media und Online wir sind, in erster Linie sind wir Menschen, die sich begegnen, die sich gut verstehen und die eine gute Zeit beim "Arbeiten" haben wollen. 
Oh je! Was für eine lange Einführung (haha: wahrscheinlich wird der Haupttext viel kürzer). 
Nun zu den Sessions:
"Wie müsste der Börsenverein der Zukunft aussehen?" fragten Dorothee Werner und Tony Stubenrauch. Dazu muss man kurz sagen, dass diese Session ursprünglich Michael Dreusicke hatte halten wollen. Nun, Dorothee übernahm. Und sie übernahm (aus Verlegenheit?) die Methode "Brainwalk" von Ariane Hesse, die meine zweite Session leitete. Bei Dorothee ging das Konzept ein bisschen schief. Beim Brainwalk werden Fragen gesucht, die man dann in einem Stationen-Lauf auf großen Plakaten individuell beantworten kann. Dabei sollte man in eine Diskussion mit den anderen Teilnehmern kommen.


Problem: wir wollten keine Fragen stellen, die der Vorstand des Börsenvereins womöglich niemals zu Gesicht bekommen wird - wir wollten Lösungen erarbeiten. ;-)
Beim zweiten Brainwalk von Ariane war das Thema "Nicht ohne meinen Verlag" und die Fragen waren im Voraus vorbereitet. Nicht üblich bei der eigentlichen Form von Barcamps. Untypischerweise werden auf dem Buchcamp vorher schon etliche Themen gesammelt und genauer beschrieben. Darum geht es aber eigentlich nicht. Weil wir hier keine Fragen sammeln mussten, ging das Ganze schneller und wir hatten mehr Möglichkeiten des Diskutierens. So richtig Neues erfuhr ich da auch nicht. Es ist eine alte Diskussion, wozu man Verlage braucht. Ich arbeite gerne mit Verlagen zusammen... Mir ist Selfpublishing zu anstrengend, vor allem der Vertrieb, die Verantwortung lässt sich ein bisschen auf mehrere Schultern verteilen. Außerdem hat ein guter Verlag so viel Fachkompetenz zu bieten, dass ich etwas Neues lernen kann, mich weiter entwickle - und ein innovativer Verlag kann mir Dinge ermöglichen, die ich selbst nicht hinkriege.
Die beiden Piloten Christian Zickler und Fabio Brait erklärten in der nächsten Session ihr Geschäftsmodell Buchschwarm.de. Mehr wird dazu sicher noch folgen, auch an dieser Stelle. 
Die letzte Session am ersten Tag war "Auch Content-Helden müssen Brötchen kaufen" von Klaus Reichert, der wahrscheinlich noch nie auf einem Barcamp war zuvor. Denn in diesen einstündigen Slots (die ja dann 50 Minuten Zeit bedeuten) soll maximal fünfzehn Minuten vorgetragen werden, nicht etwa 45. Nun ja, das hätte man sich also sparen können. ICH weiß jetzt noch immer nicht, wie ich zu meiner APP komme. 
Danach gab es das leckere Abendessen - das übrigens ganz toll bei diesem Buchcamp: es gibt ganz viel zu essen und zu trinken und überhaupt ist die Organisation toll und die Atmosphäre super! :-)
Im Anschluss saßen wir alle noch zusammen, eine Abschlussveranstaltung - und später gab es ganz viel Bier im Libresso. :-)


Am nächsten Morgen ging es nach einer seeeeeehr kurzen Nacht schon viel zu früh los. "Vorsicht Ebook! Der Nachwuchs und das digitale Publizieren" präsentierten die Grin Damen Susi und die wunderbaren Veronica, Elena, Angie und Caro ihre Arbeit, unterstützt hat sie Dennis von Dotbooks. Auf dem Bild hier geht es übrigens um dieses Buch hier, das Weltbild nicht wegen seines homosexuellen Inhalts verkaufen möchte (!!!):
http://www.tubuk-digital.de/e-book/208194/hoffnung-blaue-seiten
Und danach sprachen wir über unseren Autorenstammtisch, mehr dazu hier:
http://autorenblog.de/autorenstammtisch/ Im Anschluss an das Buchcamp gab es auch eine Special Edition zum Buchcamp, die mit etlichen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. 
http://www.youtube.com/watch?v=O5iD-hJ65PE
Beim Abschluss auf dem Podium, das wegen des schönen Wetters draußen stattfand, durfte ich auf das Podium. Es war ein bisschen zu kritisch, was wir da gesagt haben, das stimmt schon, aber wir wurden danach gefragt. Und: ich habe nie Buchhändler gedisst. :-) Das ist ein Gerücht! Ich habe doch diese schöne Serie hier auf dem Blog: Meine Lieblingsbuchhandlung mit ... Also! 
Danach gab es wieder Essen: Hamburger. Lecker. Ich wurde der beste Freund von der Dame an der Essensausgabe (immer Nachschlag, immer Nachschlag). 
Was ist das Fazit? Wenn ich die vier Buchcamps miteinander vergleiche, dann fällt mir keine große Entwicklung auf. So richtig weiter kommen wir da nicht. Es werden Fragen gestellt, es wird Kritik an den Umständen laut, aber es wird noch zu wenig daran gearbeitet. Die Nachbereitung war in den letzten drei Jahren super, also vor allem auch auf der Facebook Gruppe - ist diesmal vielleicht erst später (oder gar nicht?) der Fall, wegen der re:publica. Stress, Stress. Ein Verbesserungsvorschlag ist, dass man am zweiten Tag konkrete Arbeitsgruppen, die sich aus dem ersten Tag entwickeln, arbeiten lässt (oder auch manche Sessions weiter führt, die besonders viel Diskussion verursachten). Und dann im Anschluss weiter daran arbeitet. Aber da wir alle so verzettelt sind und so viel zu tun haben, ist das vermutlich ein frommer Wunsch... 

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